Über den oa.finder

Die Open-Access-Transformation, in Deutschland vorangetrieben durch die DEAL-Verträge, stellt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor neue Herausforderungen beim Publizieren ihrer wissenschaftlichen Beiträge. Die Wahl eines geeigneten Publikationsortes wird ebenso von der fachlichen Einschlägigkeit und dem Renommee einer Zeitschrift oder eines Verlags beeinflusst wie zunehmend von dem Wunsch und der Möglichkeit, im Open Access zu publizieren.

Im BMBF-geförderten Verbundprojekt „open-access.network“ entwickelt die Universitätsbibliothek Bielefeld den oa.finder. In diesem Recherchetool werden bibliografische Angaben über wissenschaftliche Zeitschriften, Informationen zu Open Access, Fachdisziplin und Impact aggregiert. Darüber können Angaben zu APCs/BPCs, Finanzierungsmöglichkeiten über Transformationsverträge, Open-Access-Flat-Fee-Verträge und Publikationsfonds deutscher Wissenschaftseinrichtungen recherchiert werden.

Mit der Zusammenführung von Zitationsmetriken (aka Impact-Faktoren), Ratings und Rankings auf Zeitschriftenebene im oa.finder möchten wir Forschenden in Deutschland die Suche nach dem passenden Publikationsort (Zeitschrift oder Verlag) für ihre Forschungsergebnisse erleichtern, damit sie eine fundierte Entscheidung im Sinne von Sichtbarkeit und Zugänglichkeit ihrer wissenschaftlichen Arbeit treffen können. Bei der Suche nach einem geeigneten Journal sollen Metriken lediglich als Orientierungshilfe dienen. Zeitschriften-Zitationsmetriken und -Ratings als Maßstab zur Leistungsbewertung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern lehnen wir in Einklang mit der Declaration on Research Assessment (DORA) grundsätzlich ab.

Der oa.finder bietet zwei Recherchemöglichkeiten an: Die Suche nach Zeitschriften, die unmittelbar digital erscheinen, und die Suche nach Wissenschaftsverlagen, die Open-Access-Bücher (Monografien, Sammelbände, Konferenzschriften etc.) publizieren.

Für das Zeitschriften-Recherchetool werden größtenteils öffentlich zugängliche Datenquellen zusammengetragen, aufbereitet und miteinander verbunden. Die Zeitschriften-Metadaten der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek sind die Grundlage für die derzeit fast 57.000 Zeitschriften im oa.finder. Sie werden um Informationen u.a. aus OpenAPC, DOAJ, Scopus und dem Journal Checker Tool sowie dem oa.atlas des Open-Access-Büro Berlin angereichert. Die R-Skripte für das Extrahieren, Transformieren und Laden der Zeitschriften-Metadaten sind auf GitLab als Open Source veröffentlicht. Die Daten zu den Transformationsverträgen (zzgl. Open-Access-Flat-Fee-Verträge) sind als Open Data hier zugänglich.

Grundlage für die Recherche nach Wissenschaftsverlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Open-Access-Bücher publizieren, ist eine von der Universitätsbibliothek Bielefeld erstellte Datenkollektion. Ermittelt wurden Namen und Kontaktdaten von rund 180 wissenschaftlichen Buchverlagen. In der anschließenden Umfrage haben wir Informationen über die Verlage, ihre Arbeitsweise und ihr Leistungsportfolio zu verschiedenen Publikationsanlässen und -wünschen erhoben. An der Umfrage haben 65 Wissenschaftsverlage teilgenommen und Angaben zu folgenden Themen gemacht: Verlagsname und -status, Programmprofil, Qualitätssicherung, Rechte und Lizenzen, Metadaten, Publikationskosten (Book Processing Charges, BPCs), Produktionsprozess, Open Access, Sichtbarkeit und Vertrieb sowie Zusammenarbeit mit Autor:innen.

Alle Informationen im oa.finder werden regelmäßig aktualisiert und auf Plausibilität geprüft. Dennoch gibt es keine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen. Auch bei der Zusammenführung von Informationen aus unterschiedlichen Quellen können im Einzelfall Fehler passieren. Bitte prüfen Sie daher unbedingt vor Einreichung Ihres Manuskripts, ob die entscheidenden Angaben zur Zeitschrift, zum Verlag sowie zur Kostenübernahme durch Ihre Einrichtung zutreffen. Insbesondere die Konditionen zu APCs sollten Sie auf der Website des Verlags, in dem die Zeitschrift Ihrer Wahl publiziert wird, prüfen.

Bezüglich der Übernahme von Publikationsgebühren über OA-Transformationsverträge oder Publikationsfonds empfiehlt es sich, die Open-Access-Website der eigenen Bibliothek (alternativ des Dezernats Forschungsförderung) zu prüfen und Ansprechpersonen der eigenen Einrichtung zu konsultieren. Eine persönliche Kontaktaufnahme ist insbesondere dann sinnvoll, wenn OA- oder Transformationsverträge scheinbar auf der Open-Access-Website der eigenen Einrichtung fehlen oder in Gold-Open-Access-Zeitschriften über Transformationsverträge publiziert werden soll.

Haftungsausschluss: Die Universitätsbibliothek Bielefeld übernimmt keine Verantwortung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Daten. In keinem Fall kann die Universitätsbibliothek Bielefeld für Schäden, Verluste oder Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs, die aus der Nutzung dieses Services entstehen oder in Verbindung mit der Nutzung bzw. Beeinträchtigung dieses Services stehen, haftbar gemacht werden.